Aloha! Da sind wir nun, in Hawaii! Weg vom Trubel Las Vegas und schon mitten im Bann dieser entspannten Kultur. Die Stewardessen tragen die landestypischen Blumen im Haar und sogar das Sicherheitsvideo im Flugzeug widerspiegelt die gechillte Mentalität. Als dann nach 6 Stunden endlich der Landeflug beginnt und wir einen ersten Blick auf das türkisfarbene Meer und die beeindruckende Inselkette erhaschen können, sind wir sofort hin und weg! Unbeschreiblich, als hätte man die kitschigste Postkarte ans Flugzeugfenster geklebt.
Die Reise beginnt in Oahu, der zweitgrössten Insel Hawaiis, die wohl besonders bekannt ist für Honolulu und den berühmten Waikiki Beach. Unsere Unterkunft befindet sich ca. 30min entfernt von Honolulu: am Ewa Beach im Süden der Insel. Aufgrund des schlecht ausgebauten Busnetzes, mieten wir uns hier und auch auf den nächsten Inseln ein Auto. 5 Minuten losgefahren, biegen wir (ok – ich :D, Susanna hat noch keinen Führerschein) falsch ab und landen in einer Art Militärsperrgebiet. Der Anblick vom hoch bewaffneten Aufseher erchreckt uns im ersten Moment. Doch als ich ihm meinen Ausweis zeige, beginnt er fröhlich mit uns über die Schweiz zu quatschen und hält dann die entgegenkommenden Fahrzeuge an, damit wir wenden können – es scheint so leicht hier!😊 (Im Verlauf der ersten Woche verfahre ich mich übrigens noch ein zweites Mal hierhin, ging wieder problemlos aus 😆 Das Navi will manchmal einfach nicht mehr mit uns reden 😋).
Dienstag, 6. Februar 2018: Lanikai Pillbox Hike
Nach wie vor gejetlagged, wachen wir frühmorgens zum Meeresrauschen auf – daran könnte ich mich sofort gewöhnen! ☺️ Topmotiviert schlüpfen wir in unsere Wanderschuhe und machen uns auf den Weg nach Lanikai, wo der sogenannte Pillbox Hike auf uns wartet. Der Anstieg ist relativ steil und rutschig, mit anständigen Schuhen und etwas Vorsicht jedoch absolut problemlos. Zu unserer Linken begleitet uns der Pazifik und rechts sehen wir die typisch hawaiianischen Berge, die aussehen, als hätte man sie mit Moos eingekleidet. Eine wunderschöne, ca. 1 stündige Wanderung, deren Ziel die namensgebenden Pillboxes sind. Ich glaube, die nachfolgenden Fotos sprechen für sich 🙂
Nachdem wir beim Mittagessen die erste Geschmacksexplosion von unglaublich leckeren Avocados bekommen haben, machen wir uns wieder an den Abstieg, um den Nachmittag am Strand von Lanikai zu verbringen (und uns den ersten Sonnenbrand einzufangen 🙈).
Am Abend geht es in den Grossstadtdschungel Honolulus. Der Kontrast zur wunderschönen Natur erschreckt uns und wir verziehen uns früher als geplant ins Studentenwohnheim meiner Schulfreundin Debi zurück. Debi, meine Freundin aus dem Vorkurs zum Lehrerstudium, die hier für 3 Monate einen Sprachaufenthalt absolviert und der Auslöser meines Zwischenjahrs und der jetzigen Weltreise ist! Ich freue mich unglaublich, sie hier zu treffen und wir geniessen ein Barbeque mit ihren Schulfreunden – ganz unter Schweizern 😃
Mittwoch, 7. Februar: North Shore
Heute geht es in den Norden – an die berühmte Surferküste „North Shore“. Hier befindet sich Haleiwa, ein unglaublich niedliches Dörfchen, wo Surfer und Künstler aufeinandertreffen.
Inmitten der vielen Surfshops und beim Zuschauen der schon geübteren Surfern in den Wellen der North Shore, kriegen wir selbst gleich Lust, aufs Brett zu steigen und behalten uns diese Idee im Hinterkopf für unseren zweiten Aufenthalt in Oahu.
Auf dem Weg zurück nach Ewa Beach werden wir von einem Sturzregen überrascht, dem wir bereits nach 10min Fahrt entkommen. Solche Regengüsse erklären wohl, weshalb die hawaiianischen Inseln so unglaublich grün sind. Anschliessend begegnen wir unserem ersten Regenbogen 😍. Dieser wir auch die nächsten Tage immer wieder unser Begleiter auf unseren Fahrten quer durch die Insel 😊
Donnerstag, 8. Februar: Diamond Head Crater
Der geplante Schnorchelausflug in die Bucht Hanuma Bay fällt leider sprichwörtlich ins Wasser, da heute graue Gewitterwolken über den Osten Oahus ziehen. Entlang der wunderschönen Küstenstrasse, die mich an den Highway Nr.1 in Kalifornien erinnert, landen wir schliesslich im Diamond Head Crater, wo wir uns spontan für die nächste Wanderung entscheiden.
Gut, dass wir nicht auf den ausgehändigten Wanderplan schauen. Der Anstieg beginnt relativ harmlos, kommt uns eher wie ein Spaziergang vor. Hart wird es gegen Ende des Wanderwegs, wo uns steile Treppen zur unerwarteten und absolut atemberaubenden Aussicht führen:
Wir sind sprachlos, komplett überwältigt und die Anstrengung des Anstiegs ist sofort verflogen. In einer kleinen Niesche entkommen wir den vielen asiatischen Touristen und geniessen unser selbstgemachtes Mittagessen.
Tatsächlich gibt es eine noch etwas höhere Aussichtsplattform, die wir nach nur 10 Sekunden inmitten des Touristengetummels jedoch fluchtartig verlassen – da konnten wir die weiten des Ozeans an unserem Plätzchen vorhin viel besser geniessen 🙂
Nach diesem anstrengenden Ausflug genehmigen wir uns einen eisgekühlten Starbucks Frappuccino und fahren durch den Drive-in, den wir aus der Schweiz nur von McDonalds kennen. Auf unseren Fahrten durch Oahu haben wir einen Reggae-Radiosender (Frequenz 100.3) für uns entdeckt, der den ganzen Tag etwa die gleichen 5 Lieder laufen lässt. Beim lauthals mitsingen, verpassen wir tatsächlich das Bestellfenster und halten vor dem eigentlichen Abholfenster die zahlreichen hinten anstehenden Auos auf. Aber nur relaxed, in Hawaii nervt sich keiner ab sowas und in aller Gemütlichkeit erhalten wir auch hier vorne unsere Java Chips.
Freitag, 9. Februar: Waimea Valley
Wasserfälle. Wem noch kommen sie in den Sinn, wenn man das Wort Hawaii hört? Uns auf jeden Fall und so machen wir uns auf in das Waimea Valley, wo es einen Wasserfall inmitten von wunderschöner Natur geben soll.
Dort angekommen ist die Wanderung, die sich eher als Spaziergang, herausstellt, leider etwas ernüchternd (Ok, die Messlatte wurde in den letzten Tagen auch schon sehr hoch gesetzt). Das Waimea Valley ist vielmehr ein botanischer Garten mit einigen niedlichen traditionellen hawaiianischen Hüttchen und einem wenig spektakulären Wasserfall am Ende. Baden dürfen wir leider nicht, da unsere Füsse von offenen Schnitten überzogen sind und die Gefahr einer wasserübertragenden Krankheit bestünde. Sooo anmächelig war das Wasser aber auch nicht 😉.
Abends besichtigen wir doch noch den berühmten Waikiki Beach, der unseren Erwartungen eines von asiatischen Touristen überfüllten Strandes mit zahlreichen Souvenirshops und Hotelkomplexen gerecht wird. Bitte – wenn ihr nach Hawaii geht, startet auf keinen Fall in Waikiki. Wir sind so froh, durften wir den Zauber dieser Insel von anfang an weg von den Hochhäusern Honolulus geniessen.
Bereits in Oahu habe ich mich in dieses exotische Fernziel verliebt, fühle mich innerlich konstant wohl und entspannt und bin neugierig, welche weiteren Naturschönheiten auf den nächsten Inseln auf uns warten.
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