Dies ist nun bereits mein 14. Flug und so langsam haben sich meine Schweissausbrüche und meine Angst bei jedem kleinsten Rütteln verzogen.
Es ist mein erster Flug mit Stopp, da ich dies normalerweise vermeide und lieber noch einige Aufenthaltstage einlege, um mehr zu sehen. Nach ca. 10 ermüdenden Stunden unterwegs, macht sich ein zufriedenes Lächeln auf meinem Gesicht breit:
Ein wunderschöner Sonnenuntergang. Pink Whitehaven Sky!😃 Und plötzlich die pure Klarheit: in 15 Stunden sehe ich meinen Freund wieder! Nach 2 Monaten Trennung sehe ich diesem Moment sehnsüchtig entgegen und bin mich in Gedanken bereits am aufhübschen (nach wochenlangem Backpacken tut das dann auch mal wieder gut 😋).
Ruhige Landung, unkomplizierte Einreise und langes Warten am Gepäckband: mein Backpack kommt nicht! Der Gedanke, der einem während ein Gepäckstück nach dem anderen vorbei rollt immer durch den Kopf schiesst, ist tatsächlich mal eingetroffen. Am Informationsstand dann die Info, meine Powerbank sei das Problem, da diese irgendwelche Richtlinien überschreitet. Herrje, das super Ding, das ich bisher sowieso nicht benutzen konnte, weil ich mein Ladekabel zu Hause vergessen habe😅… nix mit geplantem Beautyprogramm und mal hoffen, dass er wenigstens morgen eintrifft🙈. Während der Typ neben mir wütend auf den Tresen schlägt und völlig ausser sich ist, dass sein Koffer nicht angekommen ist, bleibe ich ruhig. Was nützt es mir, unnötig Nerven zu verschwenden und eine schlechte Laune an der Mitarbeitern, die nicht Schuld an der Verzögerung ist, auszulassen? Genau, nämlich gar nichts! Schlechte Stimmung und das Gepäck trifft deswegen nicht schneller ein. Eine Gundeinstellung, die mich schon immer durchs Leben getragen hat, aber noch nie so intensiv war, wie seit dieser Reise. Einfach relaxed bleiben 😃 und wer’s glaubt oder nicht, aber eine Lösung gibt es immer! Shampoo von meiner Zimmergenossin ausleihen und sogleich netten Smalltalk beginnen und Freude an ihrem italienischen Akzent haben. Eine Zahnbürste kann man im nahegelegenen Supermarkt einkaufen und notfalls gibt es dort auch günstige neue Kleidung 😉.
Reunion
Unser Taxifahrer hält auf dem Weg noch bei einer Kaffee- & Teeplantage und wir erfahren, wie die Gewächse wachsen und zu den entsprechenden Getränken weiterverarbeitet werden. Eine interessante Fühung mit anschliessender Degustation, bei der wir sogar den weltweit teuersten Kaffee, den Luwak Kaffee, trinken.
Die Bohnen werden zuerst von den niedlichen Tieren gegessen. Die eigentlichen Kaffeebohnen sind für diese unverdaulich und werden dadurch aus den Ausscheidungen der Tiere gewonnen. Klingt unappetittlicher als es ist, denn zwischen dem Ausscheiden und Trinken des Kaffees liegt ein langer Reinigungs- & Röstungsprozess. Der Kaffee selbst schmeckt uns beiden sehr. Domis Favorit der ganzen Degustation ist der starke Balikaffee und ich tendiere eher zu den süssen Varianten wie Vanille oder Kokosnuss (schmeckt wie Caramel!😍).
Unser erstes Airbnb in Ubud stellt sich als Hotel mit eigenem Bungalow heraus. Mehr dazu in einem separaten Beitrag.
Wir geniessen unseren ersten Abend gemütlich bei einem schönen Abendessen umgeben von zahlreichen kleinen Eidechsen.
Monkey Forest
Mein Gepäck hat’s leider 2x nicht wie versprochen um die angegeben Uhrzeit ins Hotel geschafft. Und so leihe ich mir halt ein Shirt von Domi aus und wir machen uns auf zum Monkey Forest.
Der Affenwald ist grösser und schöner als erwartet. Die Affen sind überraschend friedlich (es sei denn, man hat Essen dabei). Nur einmal springt mich eins der Tiere an und stibitzt mein Pflasterpack aus dem (zuvor geschlossenen!) Rucksack.
Mich verzücken besonders die vielen Babies, während Domi die gesamte Anlage mit dem vielen Grün und den detaillierten Steinskulpturen viel schöner findet als die Affen selbst 😋.
Der anfängliche Kulturschock in Bali ist schnell verflogen. Beim Laufen durch Ubud verlieben wir uns sofort in die zahlreichen Tempel, die plötzlich wieder zwischen Läden und Restaurants auftauchen. Tatsächlich habe ich glesen, dass es in ganz Bali mehr Tempel als Wohnhäuser gibt! Überall findet man kleine Opfergaben für die Götter und die gesamte Gegend ist umgeben von einer religiösen und spirituellen Aura. Was uns besonders fasziniert ist, dass man in eine kleine Niesche weg von der Hauptstrasse gehen kann und sich plötzlich in einem Palast, einem ruhigen Café inmittem von Lotusblütenbecken oder vor einer dschungelhaften Schlucht wiederfindet.
Reisfelder und Wasserfälle
Heute mieten wir uns einen Roller, um die Reisfelder im Norden Ubuds zu erkunden. Auf 2 Rädern unterwegs zu sein ist bereits ein Erlebnis für sich. Anders als in einem Auto, nimmt man so die Umwelt mit ihren Geräuschen und Gerüchen komplett anders war. Viel intensiver. Wir fahren vorbei an zahlreichen Künstlerläden (Ubud wird auch Balis Küstlerstadt genannt), sehen unsere bisher grössten Traumfänger, wunderschöne Holzschnitzereien, Stein- und Glasskulpturen und vieles mehr. Als wir Reisfelder sichten, halten wir in einer versteckten Niesche und landen plötzlich inmitten eines Dschungels an einer Art heiligem Bad.
Erneut per Zufall kommen wir an einem Schild vorbei, welches Werbung für eine der berühmten Bali Swings (Schaukeln) macht. Einen Fotostopp hier kann ich mir natürlich nicht nehmen lassen und das Feeling so hoch oben mit Sicht auf Balis wunderschönes Grün ist atemberaubend!
Bis wir schliesslich unser eigentliches Ausflugsziel erreichen: Die Reisterrassen von Bali:
Komplett verschwitzt in dieser tropischen Hitze, entscheiden wir uns spontan für einen Abstecher zu einem Wasserfall. Eigentlich nur als Abkühlung gedacht, sind wir beide mehr als überrascht von der Schönheit des Kanto Lampo Wasserfalls. Seht selbst 😊
Unser Lokal für das Abendessen suchen wir uns anhand von Google Bewertungen für eine gute indonesische Küche. So landen wir nach 1x in die falsche Gasse abbiegen im Warung Garasi, welches total dem Gusto meines Motorradfans Domi entspricht 😃
Campuhan Ridge Walk
Abschluss unseres Aufenthalts in Ubud ist ein gemütlicher Tag am Pool, bevor es gegen Abenddämmerung (um der Hitze etwas zu entkommen) auf zum Campuhan Ridge Walk geht. Der ca. 1-2 stündige Spaziergang führt zwischen grünen Schluchten und Palmenwäldern vorbei zu einem Restaurant, mit Inselchen in einem Lotusbecken.
Von der Mitte von Bali geht es nun auf in den Norden… Lovina wir kommen 🤗
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