Die kleinen Fernwehstiche haben eingesetzt. War wohl nur eine Frage der Zeit. Da ich mich jedoch nach wie vor in der Schweiz und meinem neuen zu Hause in Thun am einleben bin, ist es mal wieder Zeit für eine Bergerkundung. Dieses Mal geht es auf die gegenüberliegende Seite des Thunersees: Auf das Niederhorn.
Die Sommerferien sind vorbei und es ist Montagmorgen. Dies und die zurückgekehrte Hitzewelle bieten die perfekten Bedingungen für meine Solowanderung.
Da ich mein Kässeli seit kurzem mit einem Service-Aushilfe Job auffülle, entscheide ich mich nach einem arbeitsreichen Wochenende für die gemütliche Variante und fahre von der Beatenbucht aus bis hoch zur Spitze des Niederhorns. Der erste Abschnitt wird per Bergbähnli zurückgelegt und anschliessend bringt einem die Gondelbahn bis zum Vorsass und auf 1950 Meter hoch zum Niederhorn.
Oben angekommen lasse ich mir einen kleinen Umweg zum Aussichtspunkt nicht nehmen und erblicke nach 5min die traumhafte Aussicht auf die Felsfronten.
Nachdem ich das Panorama mit dem Thunersee in mich aufgesaugt habe, beginnt der Abstieg auf einem sehr steinigen Pfad. Eins kann ich schon vorneweg nehmen: So viele verschiedene Wanderwege es hier auch gibt, die typischen gelben Schilder und übersichtlichen Wege verhindern jegliches Verlaufen.
Ganz alleine geniesse ich die Geräusche des Waldes. Das Zirpen der Grillen, begleitet von Vogelzwitschern und immer wieder ist auch das Läuten von Kuhglocken zu hören. Nach nur 1 Stunde erreiche ich bereits den Vorsass, wo zahlreiche Leute ihr Mittagessen im Restaurant geniessen. Voller Energie nach dem sehr gemütlichen Weg, setze ich meine Wanderung sogleich fort Richtung Beatenberg Station.
Der zweite Abschnitt führt treppenartig zur Bodenalp, wo ich meine Mittagspause einlege. Steinböcke, welche die Beatenberg Region ihr zu Hause nennen, sind mir leider keine begegnet. Jedoch geniesse ich mein Mittagessen zusammen mit den vor mir weidenden Kühen.
Insgesamt 1.5 Stunden später stehe ich auch schon wieder vor der Beatenberg Station, wo mich die Bergbahn hinunter zum Thunersee fährt. Nebst der Hauptstrasse führt auch ein Trottoir entlang des Sees und so lasse ich einige Busstationen aus und geniesse noch den Blick auf die Pyramide der Schweiz und das unglaublich klare Wasser.
Ein kleiner Ausflug, eine Portion frische Luft und Bewegung können so viel ausmachen. Es muss nicht immer ein Flugticket zu den exotischsten Orten dieser Welt sein. Manchmal reicht es, die Vorzüge des Heimatlands zu erkunden und sich ab den Schönheiten, die um die Ecke liegen, zu erfreuen.
Yorumlar