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Creux du Van · Der Grand Canyon der Schweiz


Pläne von denen man immer spricht, doch sie nie umsetzt. So schnell kommt etwas dazwischen, so schnell vergeht die Zeit und die Prioritäten verlagern sich. In der Coronazeit scheint einem dies plötzlich viel bewusster zu werden. Was man sonst einfach rauszögern kann, ist nun teilweise schlicht nicht mehr umsetzbar. Flugzeuge, die nicht mehr fliegen, Einreisebestimmungen, die das Verreisen unmöglich machen oder Restriktionen im eigenen Land, die vor jedem noch so kleinen Ausflug eine Recherche nötig machen, ob das Ziel nicht doch noch geschlossen wurde.

Doch gerade jetzt scheinen viele von uns mehr Zeit zu haben. Vieles findet online statt, unser Konsum wird durch Restaurant- und Ladenschliessungen zurückgefahren und gewisse von uns sitzen gefühlt arbeitslos auf Kurzarbeit zu Hause. Diese Zeit, in der man sich in den wohligen 4 Wänden verschanzen soll, weckt jedoch das Bedürfnis, nach draussen zu gehen und zu leben. Und genau diese Pläne, von denen man immer sagt, sie irgendwann mal zu machen, umzusetzen.


Der Sommer in der Schweiz, so scheint es, hat bei Corona die Pausentaste gedrückt. Das Leben hier findet beinahe zur Realität zurück. Von einer Maskenpflicht an öffentlichen Orten ist noch nicht mal ansatzweise die Rede.

Der persönliche Kontakt zu meiner Familie hat sich in diesem Jahr sehr reduziert. Zu ängstlich sind wir, uns gegenseitig anstecken zu können. Ausschliessen kann man es nie. Und doch besuchen mich meine Mutter und meine Schwester in meiner neuen Heimat Thun.


Kurz vor meinem nächsten geplanten Roadtrip, bietet es sich an, nicht nur den T5 meines Vaters in Zürich abzuholen, sondern die beiden gleich mitzunehmen. Sie kommen bei der Schwester meiner Mutter unter, die unweit von mir zu Hause wohnt. Auch sie hat damals die Liebe in dieses schöne Städtchen verschlagen.


Meine Schwester und ich sind Feuer und Flamme. Endlich setzen wir unser Wunschausflugsziel um, von dem wir bereits seit 2 Jahre sprechen: Der Creux du Van!


Die 1 1/2 stündige Fahrt von Thun Richtung Westschweiz macht unglaublich viel Spass. Mir scheint, meinen Beifahrerinnen einen Hauch meiner Roadtripbegeisterung abgeben zu können, da sie die Reisen sonst nur durch Fotos und Erzählungen miterleben.

Beim Restaurant Le Soliat finden wir problemlos einen Parkplatz, obschon wir alles andere als die einzigen Ausflugslustigen sind an diesem Freitagnachmittag.


Von hier aus läuft man gemütlich zur Schlucht, die wie aus dem nichts erscheinend plötzlich vor uns in die Tiefe ragt. Ich erinnere mich an einen Moment meiner USA-Reise im 2016. Aus der Schweiz sind wir es gewohnt, hoch in den Himmel ragende Berge bereits von weitem zu sehen. Als wir die Canyons im Westen der USA besucht haben, war in meiner Vorstellung die Erwartung, diese auch schon von weitem zu sehen. Bis mich die wenig überraschende Tatsache, dass sich die Schluchten tief in den Boden ragend vor einem ausbreiten, völlig vom Hocker gehauen hat.


Vor uns stürzen die senkrechten Felswände 160 Meter in die Tiefe und bilden einen Hufeisenförmigen Talkessel. Das leicht bewölkte Wetter macht die Stimmung noch dramatischer. Mit bewusst gesetzten Schritten laufen wir am Rand des Kessels entlang und knipsen einige Fotos. Es ist gar nicht so einfach, das Felsmassiv richtig abzulichten. Wir stehen an der Grenze zwischen den Kantonen Neuenburg und Waadt und laufen die 4 Kilometer entlang am Creux du Van.


Möchte man den Grand Canyon der Schweiz von unten sehen, so kann man sich auf den Rundwanderweg begeben oder im gleichnamigen Nationalpark die Areuseschlucht besuchen, wo man ihn von weitem bestaunen kann.


Für uns reicht die traumhafte Aussicht von oben und wir belassen es beim bequemeren Ausflug mit dem Auto bis zum höchsten Punkt zu fahren. Die strassenversperrenden Kühe auf dem Heimweg sind für heute Abenteuer genug.


Schwesterherz ♥

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