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Florenz · Eine Stadt zum Energie tanken

Ein ledriger Duft liegt in den Gassen von Florenz. Das Grossvätterchen vor mir summt zufrieden ein Lied vor sich hin, während die Strassenverkäufer sich auf die vorbeigehenden Touristen stürzen. Die Gehwege sind so schmal, dass ich kaum mit meinem Rollkoffer an den Leuten vorbeikomme und gezwungen bin, mein Schritttempo zu verlangsamen. Florenz, so merke ich sofort, wird mich entschleunigen.


2 Tage erkunde ich alleine die Sehenswürdigkeiten der italienischen Stadt, bevor meine Freundinnen anreisen. Julia, die nach dem Studium ihr WG Zimmer in Biel aufgelöst hat und seitdem durch Italien reist. Aktuell gibt sie in Rom Nachhilfe. Sie ist die, die keine Uhrzeit durchgibt und man weiss nie genau, wann sie auftaucht. Aber wenn sie mal zugesagt hat, ist Verlass und plötzlich steht sie vor einem. Die nächste im Bunde ist mein treuer Travelbuddy Viki. Wir könnten unterschiedlicher nicht sein und doch harmoniert es super zwischen uns. Gemeinsam haben wir eine unserer schönsten Reisen erlebt und Costa Rica bereist. Sie ist diejenige, die morgens um 2 Uhr erst den Zug für denselben Tag bucht und noch gefühlt zig Sachen erledigen muss, bevor sie schliesslich die Reise antritt. Nebst Viki zählt auch Fabienne zu meinen eingespieltesten Reisefreunden. Unser Trio hat schon einige Roadtrips und Campingtrips zusammen erlebt und wir teilen unser chronisches Fernweh. Fabienne war es auch, die mit der Idee einer Florenzreise kam, da sie selbst schon fünf mal in der Stadt ihres Heimatlands war. Ihre Ankunft hat sich wegen der Spontanhochzeit ihrer Schwester nochmals verschoben. Doch die versetzte Ankunftszeit meiner Freundinnen kommt mir sehr gelegen. So habe ich Zeit, mal wieder für mich zu sein, zur Ruhe zu kommen nach einem strengen Start in der Arbeitswelt und das Touriprogramm als Solotrip durchzugehen. Denn sobald wir in der Gruppe unterwegs sind, erwarten wir nur noch eines von Italien: Vom Kaffee zu Mimosas zu wechseln und bei Aperol Spritz und Negroni Spagliatto von der bevorstehenden Pizza oder Pasta zu träumen.


Der Piazza Duomo und die Altstadt von Florenz

Er ist das Wahrzeichen von Florenz und ein prachtvoller Anblick: Der Dom. Wer schon einmal vor dem Dom in Mailand stand, der weiss, wie beeindruckend diese gotischen Bauten sind. Für mich ist diese Hauptsehenswürdigkeit in Florenz aber nochmals eindrücklicher als der Dom von Mailand. Fast 110 Meter hoch ist die Kuppel, die als guter Orientierungspunkt von den verwinkelten Gassen der Altstadt aus zu sehen ist.

Um den Dom von innen zu bestaunen, sollte man unbedingt Tickets vorbuchen und viel Geduld zum Anstehen mitbringen. Entspannter ist es, den Blickwinkel zu wechseln und den Dom von einer der schönsten Dachterrassen aus zu bestaunen. Die Bar View on Art liegt etwas versteckt in einer Seitengasse. Nach vorbeilaufen an der Rezeption führt ein Lift in den 6. Stock. Wettertechnisch hat mein Städtetrip eher regnerische Tage erwischt. Es mag daran liegen, vielleicht ist die Bar aber tatsächlich noch ein wahrer Geheimtipp, denn es sind nur 3 Tische besetzt. Die 11 Euro für den grosszügig gefüllten Aperol Spritz sind den Preis absolut wert, bei der wunderbaren Aussicht. Etwas schade und gleichzeitig der Nachteil am Alleinreisen: Ich selbst konnte nicht für das Foto posieren.


Die Ponte Vecchio

Führt einen die Karte auf dem Handy einmal in die richtige Richtung, so erreicht man bald eine weitere berühmte Sehenswürdigkeit: Die Ponte Vecchio. Die älteste Brücke der Stadt, auf der sich ein Juweliergeschäft an das andere reiht und die Brücke dadurch regelrecht glitzern lässt. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt das Einheimischen-Viertel. Es lohnt sich, die Restaurants, Cafés und Bars in dieser Gegend zu besuchen, denn die Preise sind sichtlich günstiger. Der Lieblingsplatz von Fabienne ist der Piazza Santo Spirito – ein super Tipp!

Die schönste Sicht auf die Ponte Vecchio erhält man von der gegenüberliegenden Brücke Santa Trinita aus, sowie von der Promenade zum Museum Uffizi. Dieser Museumsbesuch darf bei einem Trip nach Florenz auf keinen Fall fehlen und ist an meinem ersten Tag gleich morgens um 9 Uhr auch mein erstes Ziel.


Das schönste Museum: Die Uffizien

Die Uffizien zählen berechtigterweise zu den Hauptsehenswürdigkeiten von Florenz. Eine Sammlung von rund 3’000 Gemälden und Skulpturen, hauptsächlich aus der Renaissance, locken sowohl Kunstinteressierte als auch Kunstbanausen in das antike Gebäude. Allein letzteres lohnt sich für einen Besuch und nur schon das Gebäude an sich ist eine Sehenswürdigkeit. Die Kunst der grossen italienischen Meister Michelangelo, Leonardo da Vinci und Botticelli ist in ebenbürtigen Räumlichkeiten ausgestellt. Ich komme kaum mehr aus dem Staunen. Eins der grössen Highlights: Die Venus von Botticelli. Als wären diese Highlights nicht schon genug, bieten die Uffizien zudem noch einen wunderbaren Bick auf die Altstadt und die Ponte Vecchio. Einen halben Tag sollte man also unbedingt für die Besichtigung einplanen.


Piazza della Signoria

Florenz macht einem unersättlich in Bezug auf wunderschöne Skulpturen und kunstvoll verzierte Säulen. Direkt hinter dem Uffizien Museum befindet sich der Piazza della Signoria. Der Hostel-Rezeptionist hat nicht zu viel versprochen und sein Lieblingsplatz ist tatsächlich beeindruckend. Imposante Skulpturen verzieren die Treppen der Loggia dei Lanzi. Vor dem Palazzo Vecchio thront die Marmorstatue auf dem Neptunbrunnen. Ein Abstecher in die Innenhalle des Palasts lohnt sich um kurz dem regen Treiben auf der Piazza zu entfliehen und ein paar kunstvolle Fotos zu knipsen.


Florenz bei Nacht

So ein Städtetrip macht immer sehr Müde. Einen Nachtspaziergang sollte man sich aber nicht entgehen lassen. Erst recht nicht, wenn der Pizza-geschwängerte Bauch eigentlich nur noch ins kuschlige Bett rollen möchte. Denn in der Nacht erwachen italienische Städte nochmals richtig zum Leben. Die Jugendlichen treffen sich auf den Treppen der Piazzas. Aus den Lokalen strömt köstlicher Geruch von gebackenem Pizzateig und das klirren von Weingläsern ist an jeder Ecke zu hören. Die sowieso schon schönen alten Gebäude erstrahlen nochmals in einem anderem Licht und verzaubern bei Nacht auf eine besondere Weise. Ein Highlight ist das antike Karussel auf dem Piazza della Repubblica.


Giardino di Boboli und Palazzo Pitti

Eine willkommene Abwechslung zum regen Treiben der Altstadt bieten die grünen Flecken von Florenz. Auf der anderen Flussseite erhebt sich die Landschaft leicht hügelig und erstrahlt im Grün. Gegen eine Eintrittsgebühr darf man durch den Giardino Bardini und den Boboli Garten spazieren. Letzterem habe ich einen Besuch abgestattet. Zwar erstrahlen die Gewächser Ende Februar noch nicht in voller Blüte, trotzdem ist es ein netter Ausflug, der zugleich einen schönen Ausblick auf die gesamte Stadt bietet.


Panoramablick auf dem Piazzale Michelangelo

Kein Geheimtipp mehr aber der schönste (und kostenlose) Platz für den Sonnenuntergang ist der Piazzale Michelangelo. Eine Panorama Aussicht auf Florenz. Der Aufstieg lohnt sich und gelingt entspannter über den Gang durch den Rosengarten.

Auf dem Weg zum Piazzale Michelangelo bin ich an einigen Streetart Werken vorbeigekommen. Die Werke von Blub haben Klassiker wie die Mona Lisa mit einer Taucherbrille verziert und bringen mich zum schmunzeln. Kunst ist in der Stadt konstant spürbar. Traditionelles Handwerk, sichtbar in den imposanten Museum und in kleinen Ateliers lokaler Künstler vermischt sich mit moderner Streetart, italienischen Modeläden und vor allem vielen Lederaccessoires.

Und doch bleibt meine grösste Liebe zu Italien die heimische Küche. Die geniesserische Esskultur, die beim köstlichen Kaffee beginnt und am Nachmittag übergeht zum ersten Schwips bei köstlichen kleinen Aperitifs. Bei diesem Städtetrip bleiben die meisten Euros definitiv in den zahlreichen tollen Lokalen liegen.


Per Zufall erreiche ich den Piazza Santa Croce, wo gerade ein Schokoladen-Festival stattfindet. Im Schoko-Brunnen getränkte Erdbeeren dürfen vor dem tollen Anblick der Kathedrale natürlich nicht fehlen.

So wird mein Solotrip bald zum Mädelstrip und das Sightseeing wechselt zum Café-Bar-Restaurant-Seeing. Bei tollen Gesprächen, Kartenspielen (Merda) und angenehmen Ruhemomenten, geniessen wir unser Beisammensein und Tage mit einer leeren To-Do-Liste, bevor es zurück in den Alltag geht. Zumindest für 3 von uns. Denn Julia geniesst nach wie vor das Dolce far niente in Italien. "The sweetness of doing nothing". Wo kann man das besser leben, als in Italien.


Fazit Städtetrip Florenz

Florenz hat mich unglaublich positiv überrascht. Ich bin mit wenig Erwartungen angereist und dachte bereits nach einem Tag, das ist die schönste Stadt Italiens. Doch dann fielen mir wieder Rom und Venedig ein ;). Italien an sich hat einfach so viel zu bieten. Kulturell, kulinarisch und historisch. Egal ob du ein Museum nach dem andern besuchen möchtest und von Piazza zu Piazza läufst, oder einfach nur ein Kaffee nach dem anderen schlürfst – Einen Besuch in Florenz kann ich jedem ans Herz legen.


Anreise und Fortbewegung

Von der Schweiz aus erreicht man Florenz mit dem Zug in 5-7 Stunden. Die komfortabelste Verbindung führt mit nur 1 Umstieg via Mailand direkt ins südlichere Florenz. Ich muss zugeben, im Alltag bin ich nicht der grösste ÖV Fan. Diese Reise empfand ich aber als überaus angenehm. In der Ticketbuchung ist auch gleich eine Sitzplatz Reservierung inkludiert. Kostenpunkt für die Hin- & Rückfahrt mit Halbtax betrug bei mir CHF 200.-. Die Buchung klappt unkompliziert über die Webseite der SBB.

Florenz selbst ist eine sogenannte "walkable" Stadt. Das heisst, zu Fuss lassen sich alle Sehenswürdigkeiten gut erreichen. Die weit entferntesten Punkte wie die Gärten und der Piazza Michelangelo auf der gegenüberliegenden Flussseite sind in ca. 30 Minuten erreichbar. Solltest du Auslandguthaben in deinem Handyabo enthalten haben, kannst du das Laufen natürlich auch mit den Publi-Bikes und E-Trottinetts verkürzen.


Unterkunft in Florenz

Wie Venedig und Rom, zählt Florenz zu den beliebtesten Städten Italiens. Dies macht sich auch in den Hotelpreisen bemerkbar. In einer Gruppe bieten sich günstige Airbnbs an. Da meine Freundinnen und ich unterschiedlich an- und abreisten, entschieden wir uns für separates Buchen. Unsere Wahl fiel auf das Emerald Palace Hostel. Nur ca. 10 Gehminuten vom Bahnhof entfernt und unweit vom Zentrum Florenz' war das Hostel die perfekte Wahl! Kostenpunkt pro Nacht: 27.- unter der Woche / 30.- am Wochenende. Trotz der zentralen Lage war das Zimmer äusserst ruhig. Die Betten sind sehr bequem und die Dorms gleichen eher Hotelzimmern mit mehreren Einzelbetten anstelle dem klassischen Stockbetten-Hostelvibe.


Sightseeing-Map


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