Tourist sein im eigenen Heimatland, das sollte meiner Meinung nach jeder einmal ausprobieren. Heute mache ich mich auf den Weg zu einem DER Urlaubsorte in der Schweiz, zu dem Leute aus aller Welt anreisen. Über Interlaken, wo sich der Brienzersee, einer der saubersten Seen der Schweiz, befindet, fahre ich mit dem Zug nach Grindelwald.
Für einen Donnerstagmorgen ist hier einiges los. Zahlreiche Japaner posieren in den skurrilsten Posen vor den Schweizer Bergketten und ich muss schmunzeln, als mir einige Touristen in roten T-Shirts und weiss aufgedrucktem Kreuz entgegenlaufen und Kuhmilch aus einem Tetrapack trinken. Die machen es doch genau richtig😋. Die Japaner erkenne ich zumindest vom hören her, mehr ist von meinen 2 Semestern Japanisch-Freifach leider nicht hängen geblieben😅. So falle ich unter all den Touristen schnell zurück in einen Wechsel zwischen Englisch und Schweizerdeutsch.
Die Gondeln der Firstbahn schweben über grüne Wälder und ganz klischeehafte Kuhweiden hinweg. Konstant begleitet von den weissen Gipfeln der Alpen, wird die Szenerie vervollständigt. Was will man mehr?😍 Der Schweizer Tourismus jedenfalls hat clever erlickt, wie man unsere traumhafte Natur noch besser vermarkten kann. Der First Gipfel wird auch als „Top of adventure“ bezeichnet. Zu Recht, denn hier befinden sich abenteuerliche Attraktionen, wie der First Flyer und der First Glider, bei denen man entweder sitzend oder bäuchlings in schwindelerregender Höhe zur nächsten Station hinunterrast. Wer lieber den Boden unter den Füssen behält, kann die Talabfahrt per Trottibike oder Mountain Cart durchführen. Und wer seine Höhenangst mal wieder herausfordern möchte, der macht es wie ich und läuft den First Cliff Walk entlang.
Der Rundweg führt entlang der steilabfallenden Felswand und ermöglicht einem einen wunderbaren Ausblick auf die Weiden, den spektakulären Bachlägerwasserfall und die Eigernordwand.
Der Glasboden beim Aussichtspunkt ist mir persönlich etwas zu milchig, jedoch garantiert die Hängebrücke den gewünschten Nervenkitzel. Man läuft quasi virtuell in der Luft und ist lediglich durch einige Metallstangen und Gitter gesichert – alles natürlich in top-sicherem Schweizer Standard 😉 kein Grund zur Sorge also.
Zig Wanderrouten erstrecken sich von der Bergstation aus in alle Richtungen. Eine davon führt in ca. 50 Gehminuten zum Bachalpsee, dem blauen Juwel, wie es der Informationsprospekt bezeichnet. Mindestens für diesen werde ich nochmals zurückkehren. Oder vielleicht auch mit meinen zukünftigen Schülern, für den Murmeltier Lehrpfad 😃, wer weiss… das Berner Oberland hat so viel zu bieten und meine Liste wird von Ausflug zu Ausflug nur länger, anstatt kürzer 😅.
Bis bald mit weiteren Ausflugsberichten 😊.
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