Über Neujahr zu verreisen ist schon beinahe eine kleine Tradition von mir geworden. Und obwohl die Preise über diese beliebte Reisezeit in die Höhe schiessen, habe ich es immer einigermassen Budgetfreundlich hingekriegt.
Der Jahreswechsel von 2019 auf 2020 führt Domi und mich nach Polen, genauer gesagt in die Stadt Krakau. Obschon das Land im östlichen Teil Europas sehr günstig ist, sind auch hier die Preise Ende Dezember enorm hoch. Mit ein bisschen herumexperimentieren ergibt sich, dass wir mit einer Woche günstiger kommen als mit nur gerade 3 Nächten über Neujahr und wir beschliessen, gleich so lange in Krakau zu bleiben.
Unser Airbnb ist sehr einfach gehalten, das Bett lediglich ein Schlafsofa, die Fenster auf Strassenhöhe mit Tramstation direkt vorne dran. Aber die wenigen Gehminuten ins Stadtzentrum überzeugen und wir gönnen uns tägliches Auswärtsessen in den günstigen Restaurants.
In Krakau gibt es ein Katzenkaffee und als Riesenfans der Vierbeiner statten wir diesem natürlich sofort einen Besuch ab.
Krakau selbst hat eine wunderschöne Altstadt und besonders der grosse Platz mit dem Wahrzeichen der Marienkirche und den Tuchhallen gefällt uns. Die Kälte zieht uns entweder in die Cafés oder zum Beine vertreten.
Wir spazieren durch die Burg Wawel und schliesslich entlang der Weichsel. Die Triste Jahreszeit macht mich nicht sehr Fotolustig weswegen das wohl eher ein kurzer Blogpost wird.
Über den Holzsteg Vater Bernatka erreichen wir den Platz "Ghetto Heroes Square". Es handelt sich um einen Platz mit Stühlen, die als Denkmal an die Schrecken der Nazi-Diktatur erinnern.
Emotional ist diese Reise sehr kontrastreich. Zum einen haben wir die vielen Erinnerungen an die Schrecken des zweiten Weltkriegs. Bei einem Tagesausflug (Wobei Ausflug in dem Zusammenhang sehr befremdlich klingt) ins ehemalige Konzentrationslager Auschwitz erhalten wir Einblicke und Informationen in eine der grössten Schrecken der Geschichte. Obschon einem die Geschichte bewusst ist und in der Schule behandelt wurde, fährt es einem ganz anders ein, wenn man die Geschichte plötzlich vor sich hat und zu Gesicht bekommt. Viele der Besucher, uns eingeschlossen, haben mit den Tränen zu kämpfen und ich denke es ist wichtig, das Vergangene mit dieser Bewusstseinsschaffung einzuprägen. Aus Gedenken an die Opfer und dass sich so etwas niemals wiederholen darf.
Der ganze andere Kontrast ist das Leben in der Stadt zu der immer noch weihnachtlichen Zeit. Auf dem Platz ist ein schöner Markt aufgebaut, der lokale Spezialitäten wie Pierogi, die leckeren gefüllten Teigtaschen, verkauft. Diese haben wir natürlich in verschiedenen Restaurants getestet und lieben gelernt. Am Abend des 31. steht eine riesige Bühne auf dem Platz und es tummeln sich so viele Menschen herum, dass wir das durchkämpfen irgendwann aufgeben, uns noch eine der letzten Flaschen Prosecco besorgen und an einer Hausecke auf das neue Jahr anstossen.
Graupen aus dem Ofen, hier in der Variante mit Tomate und frischem Dill, einem köstlichen Kohl-Gurken Salat und Knoblauchmayonnaise.
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