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Pilatus · Neue alte Freunde

Reisen verbindet. Kurz und knapp eine Erkenntnis, die ich während meiner Weltreise gelernt habe. Seit meiner Rückkehr nutze ich meine Freizeit damit, mein Heimatland zu erkunden. Denn, tragisch aber wahr, mir wurde erst letzten Juli so richtig bewusst, wie schön es zu Hause ist. Reisen öffnet den Blick auf die Welt und mir scheint es einen imaginären Schleier entfernt zu haben, wodurch ich die Schweiz und ihre wunderschöne Natur so richtig schätzen und lieben gelehrt habe.

Vor wenigen Monaten kontaktierte mich mein Vater. Seit Kindheitstagen hat er denselben besten Freund. 50 Jahre Freundschaft und lustigerweise kam es, dass beide im März 1995 Väter einer Tochter wurde. Schräger Satz :D. Einfacher gesagt: Ich kam zur Welt und 2 Tage vor mir Anina, die Tochter des besten Freundes meines Vaters. So lag es auf der Hand, dass wir seit Krabbelzeiten bei Besuchen immer wieder zusammen spielten.

Wie es kommt, verliert man sich mit dem Heranwachsen manchmal aus den Augen. So auch bei uns. Als mich mein Vater nun im Herbst 2018 um Erlaubnis bat, der mittlerweile ebenfalls erwachsenen Anina meine Handynummer weiterzugeben, hatte ich natürlich nichts dagegen. Erst recht nicht, da Grund des Anlasses ihre bevorstehende Reise nach Hawaii war und ich die Funktion der Tippgeberin übernehmen sollte.

So lange aus den Augen verloren, doch mit der gemeinsamen Leidenschaft, dem Erkunden der Welt, lagen wir sofort auf einer Wellenlänge! So leicht funktioniert das =). Nun nach ihrer Rückkehr beschlossen wir, uns „in der Mitte“ von Zürich und Bern zu treffen: Luzern.

Da das Wetter uns mit Sonnenstrahlen und blauem Himmel erfreute, beschlossen wir, den Pilatus zu erklimmen. Per gemütlichem Weg, denn während man in nur 30 Minuten mit der steilsten Zahnradbahn Europas das 2’128 Meter hohe Bergmassiv erreicht, dauert die Wanderung zum Gipfel über 4 Stunden, wobei der letzte Anstieg extrem steil wird.

Die Zahnradbahn fährt ab Alpnachstad immer ab dem Monat Mai, während man das ganze Jahr über auch mit der Panoramagondel von Kriens aus in die Höhe kommt.

In der Höhe weichen die grünen Wiesen braunem und grauem Geröll. Die Landschaftsveränderung ist atemberaubend und wir sind hin und hergerissen zwischen Staunen und Lebensberichterstattungen 😀 ja, lange ist es her…

Wir erreichen die wettersichere Panoramagalerie, die das Hotel Bellevue mit dem Hotel Pilatus Kulm verbindet.

Vom Chriesiloch aus blicken wir auf… ja was eigentlich? Mithilfe der Landschaftskarte versuchen wir gemeinsam die sichtbaren Seen, Berggipfel und Städte zu erraten, sowie die Richtung unserer Heimat auszumachen. Gar nicht mal so einfach, aber ein toller Zeitvertreib auf so einem Berggipfel 😀

Durch das viele Reden erreichen wir schnaufend die Spitze „Esel“ und stellen uns vor, wie befriedigend es als Wanderer sein muss, den kompletten Aufstieg bewältigt zu haben, oder gleichzeitig frustrierend, dass man die Aussicht mit den bequemen Gondel- & Bahnfahrern teilen muss?. Auf dem Niesen jedenfalls hat mich das damals nicht gestört. Die Anstrengung lohnt sich und den Stolz auf die eigene Leistung teilt man höchstens mit dem Wanderpartner.

Es kommt, wie es kommen muss. Statt unseres eigentlichen Plans, Aninas Hawaii Reisefotos anzuschauen, geniessen wir stundenlang die schöne Aussicht von hier oben und verquatschen uns sosehr, dass wir es gerade noch auf die letzte Talabfahrt schaffen. Als krönenden Abschluss begegnen wir auf dieser noch einigen Gämsen, die friedlich vor der untergehenden Sonne grasen.

Auf ein baldiges Wiedersehen, neue alte Freundin. =)


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